Dienstag, 20. Oktober 2009

Genau wie die 80er

Durch Zufall bin ich in der Bibliothek an Bernhard Schlinks "Selbs Justiz" gelaufen. Ich hatte mir den Titel mit "Selb..." irgendwo in meinem Hirn gespeichert und nun neugierig geworden, einfach zugegriffen.
Beim Lesen hab ich mich gleich heimisch gefühlt bei all der Baden-Württembergisch-keit. Und die absolut gut getroffenen 80er Jahre. Ich war ganz perplex, dass man das Flair eines Jahrzehnts nach Jahren so gut aufleben lassen kann. Nun ja, es stellte sich später heraus, dass ich mich geirrt hatte. Das Buch war den 80ern nicht gut nachempfunden, es wurde einfach in den 80ern geschrieben.
Durch die Marketingabteilung von Diogenes war ich sooft mit dem neuen Selb-Titel "Selbs Mord" konfrontiert gewesen, dass ich gar nicht auf die Idee kam, ich könnte ein anderes Buch in den Händen halten.
Fazit: Trotz 22jährigen Alters ist das Buch sehr zeitgerecht und kurzweilig zu lesen.

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Frisch von der Messe

Wie immer, begreift man die Messe erst, wenn man wieder zu Hause ist.

Ich liebe die Zeitung zur Buchmesse der FAZ. Darin lese ich dann immer auf der Rückfahrt von Frankfurt, was ich an diesem Tag nicht gesehen habe. Zum Beispiel das "Gute Aussichten Fotostudio" in Halle 8 oder eine Diskussion mit Leon de Winter. Zudem gibt es auch den Link: http://fragebuch.ch/ zum gleichnamigen Buch von Kein & Aber, die nicht nur einen wunderschönen Stand mit ebensolchen Büchern, sondern auch noch ausgezeichnete Kunst von Edward B Gordon ausstellen.

Die Leseexemplar-Ausbeute war relativ gering, jedoch ökonomisch betrachtet sehr erfolgreich. Denn ich habe nur bei zwei Verlagen angefragt und nun zwei Bücher mit nach Hause gebracht. Und wenn ich nach den Covern urteilen mag, so sind sie sogar noch interessant.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Buchmesse, viele Filme und wenig Bücher

Morgen gehts wieder an die Frankfurter Buchmesse. Es ist die schönste Zeit des Jahres. Auch wenn es mit jedem Messegang ein wenig unaufgeregter, beinahe schon alltäglicher wird. Dennoch sind die ungeplanten bzw. überraschenden Treffen die Besten. Welchem Autor wird man wohl über den Weg laufen, welches Buch fällt einem in die Hände. Welche spannenden Gespräche werden sich ergeben. Schaffe ich es dieses Mal in die Kalenderausstellung, den antiquarischen Buchteil oder die Kunsthalle? Shuttlebusse, Spiegelzelt und Frankfurter Würstchen, morgen gehts los.

Diese Woche wurden schon zwei "Klassiker" gesichtet. Butch Cassidy and the Sundance Kid war leider nicht so ergiebig, wie ich es mir von einem Paul Newman und Robert Redford-Film erhofft hatte. Gelohnt hatte sich eigentlich nur die Fahrradszene zu Raindrops are falling on my head...Der zweite Film war "Habla con ella" von Almodovar. Ich hatte bisher von ihm "Alles über meine Mutter" und "Volver" gesehen, wobei mir ersterer sehr gut und letzterer gar nicht gefallen hat. Habla con ella war trotz der traurigen Situation streckenweise sehr schön und amüsant. Wahrscheinlich ist es diese Absurdität, die einen komischh stimmt. Der integrierte Kurzfilm war dabei sehr künstlerisch und gleichzeitig total abstoßend. Es ist eine eindeutig als Plastik zu erkennende Vagina zu sehen (ohne Kitzler), in die der schrumpfende Protagonist eintaucht. Die Tanztheaterszenen haben doch tatsächlich den Wunsch nach mehr geweckt und die Schauspielergesichter sind immer noch in meinem Kopf präsent.