Sonntag, 20. Juni 2010

china neu entdeckt und filmdreh in weimar

Nachdem ich mich bisher nicht sonderlich für asiatische Länder und Sitten interessiert habe, hat sich das nach der Lektür von Simon Winchesters Buch "Bomb, book and compass" ein wenig ändern können. Die größte Faszination, die ich beim Lesen aber eigentlich entwickeln konnte, war die zur Person Joseph Needhams. Ich bin immer wieder von Menschen beeindruckt, die sich mit ganz unterschiedlichen Themen, Menschen und Dingen umgeben und nicht im alltäglichen Trott gefangen sind. Universalgenies sind wahrlich selten und in diese Kategorie würde ich ihn vielleicht sogar mit einschließen.

Eine weitere Entdeckung ist der Philosoph Wilhelm Schmid, der in Weimar einen wunderbaren Vortrag zum Thema "Kommt Kunst von Können?" gehalten hat. Dabei ging es um das Leben und vor allem die Liebe und deren Gesetzmäßigkeiten, die sich auch auf den Kunstprozess anwenden lassen. Das schönste der Veranstaltung war die anschließende Fragestunde, die für viele Kunststudenten wie eine therapeutische Erlösung anmuten musste. Herr Schmid war dabei beinahe zu einem Übervater geworden, der sich allen Seelennöten seiner kreativen Hörerschaft annahm und alle in einer nachdenklichen aber auch sehr positiven Grundstimmung verabschiedete...

Um endlich selbst etwas zu gestalten bzw. mitzugestalten, habe ich die letzten vier Wochen als Aufnahmeleitung für den kleinen studentischen Kurzfilm "Nie mehr Mäh" verbracht. Wow, Filmen ist ganz schön viel, nämlich anstrengend und lustig, schlafentziehend und aufregend, manchmal langweilig, meistens aber einfach nur die ganz gewöhnliche Chaotik der menschlichen Gefühlswelt komprimiert auf wenige Stunden. Und nun hab ich wieder nix zu tun, außer bewerbungen zu schreiben und in eine ungewisse Zukunft zu blicken und zwischendurch natürlich die WM zu glotzen. Eigentlich herrliche Aussichten...lucky me.